manchmal habe ich das gefühl
man hat mich gerade erst
aus dem ei gepellt
der wind pfeift kalt hier draußen
darauf war ich nicht eingestellt
ich seh nur gipfel um mich
mein nest hier liegt hoch oben
und doch stiehlt man mir nahrung
und will mich in den tod stoßen

eine zweckgemeinschaft
nützlich auch wenn sie nicht ehrlich ist
jeder kennt nur sich
doch wenn es kalt ist
wärmen sie mich
wie kerzenlicht
ich kenne die erde nicht
ein geflecht versperrt mir die sicht
doch heute
krieche ich zum abgrund
meine träume stärken mich

ich springe ab
und mein atem
hält die welt an
ich sehe
diese schöne kleine welt
wie eine modellbahn
ich weiß
wenn ich es nicht schaffe
dann fangen mich
meine eltern
ganz normal
man traut sich
loszulassen
und dann fällt man

mein scharfer blick
streift verloren zum tal
wenn es heute nicht klappt
probiere ich es morgen nochmal
ich habe meine hoffnung
mit akkorden gemalt
sie forderten zahlen
doch ich habe
mit worten bezahlt


refrain:
spreiz deine flügel
und folge mir
der wind trägt uns beide davon
du bist ein adler
du bist ein adler

weit und breit
keine wolke
hier hat unsere reise begonnen
du bist ein adler
du bist ein adler



ich finde keinen gefallen am fallen
mein gott ich bin ein adler
wenn ich aufschlage hinterlasse ich einen krater
ich bin startklar ich sehe glasklar in der ferne
die stolzen schwingen meines vaters

ich reiße die meinen auf und ich stehe in der luft
spüre den wind in meinen federn und ein beben in der brust
fast jeder hier will nur verstehen wenn er muss
doch ich war nie geschaffen für ein leben in der gruft

meiner erster flügelschlag
ich schieße empor
ich konnte das von anfang an
ich bin zum fliegen geboren
alles steht mir offen und ich habe mein ziel entschieden verloren
fühle mich unbesiegbar und überbiete die norm

ich besiege den zorn mit melodien im ohr
durch die kälte in meinem herzen war mein gefieder gefroren
waren meine glieder erforen
ich bin ein sieger und bin wieder in form
erfolg hat meinen charakter wie ein erzieher geformt

refrain...

ich jage mein glück
mein gott ich bin ein raubtier
optimiert für den erfolg über tausende von jahren
nur die besten überleben oder was glaubt ihr
du solltest laufen
meine klauen hauen sich
in tausende von hasen

und ich ziehe an der steilwand entlang
dort hat alles seinen platz doch ich habe keinen standort
eine frage keine antwort
wenn ich noch nie fiel
warum kam mir das fallen so bekannt vor

mir kann nichts passieren solange ich mich vom boden fernhalte
das gebirge ist aus meiner sicht nur eine erdfalte
schön den berg in dessen schatten ich lebte von oben zu sehen
ich sehe am horizont die tosende see

ich seh das blau der bäche
seh das braun der steppe
seh das grau der städte
ihre grauen kästen

die freiheit der tiere
die städte der menschen
freunde lernt sprechen und rettet die menschen
helft ihnen die ketten zu sprengen

refrain...



"Reimhart Mic" 2012     Instrumental: EuphorieUndMacht       > zurück